Darmstadt/Wiesbaden, 19. April 2018
„Big Data aus dem All – Geodaten im digitalen Zeitalter“ – so lautete das diesjährige Thema der Fachkonferenz „Global Navigation meets Geoinformation“ und Auftaktveranstaltung zum Ideenwettbewerb „European Satellite Navigation Competition“ (ESNC) in Hessen. Mit mehr als 270 Anmeldungen, 12 Ausstellern, Medienvertretern und einem erstklassigem Publikum verlief die Veranstaltung am Europäischen Satellitenkontrollzentrum ESOC in Darmstadt außerordentlich erfolgreich. Eingeladen zur Konferenz haben das Centrum für Satellitennavigation Hessen (cesah), die Europäische Raumfahrtorganisation ESA, das Hessische Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation (HLBG) und Hessen Trade & Invest / Digitales Hessen.
Die Konferenz wurde durch Dr. Paolo Ferri (Bereichsleiter Missionsbetrieb und stellv. ESOC-Zentrumsleiter) und Mark Weinmeister (Hessischer Staatssekretär für Europaangelegenheiten) eröffnet. Dr. Hansgerd Terlinden (Präsident Hessisches Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation) und Prof. Dr. Michael Waidner (Leiter des Fraunhofer SIT und Inhaber des Lehrstuhls für Sicherheit in der Informationstechnik an der TU Darmstadt) sprachen weitere Grußworte. Es folgten zwei Diskussionsrunden mit hochrangigen Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung, zum einen zum Thema „Big Data aus dem All – Geodaten im digitalen Zeitalter“ und zum anderen zum Thema „Quo vadis Big Geo-Data? Digitale Wertschöpfung in der Zukunft“. Im Zeitalter der Digitalisierung sind Geodaten eine essenzielle Datengrundlage und unerlässlich für die Weiterentwicklung der Mobilität, für die Industrie 4.0, für den Energiesektor, für die Finanzwelt und für die datengestützte Gesundheit. „Um Digitalisierungsprozesse in den einzelnen Gestaltungs-, Technologie- und Anwendungsfeldern zu unterstützen, stellt die Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation hierfür verstärkt amtliche Geobasisdaten bereit“, so Dr. Hansgerd Terlinden.Neu in diesem Jahr war die interaktive Miteinbeziehung des Publikums, die anhand der online Plattform von teambits GmbH ermöglicht wurde.
ESA verlängert den Vertrag zum Betrieb des ESA BIC in Hessen um weitere 4 Jahre bis 2021 - Gründeraktivitäten im Raumfahrtbereich in Baden-Württembergs werden von Darmstadt aus mitbetreut
Während der Veranstaltung berichtet Dr. Zimmermann (Geschäftsführer der cesah GmbH), dass ESA die cesah GmbH in Darmstadt für weitere 4 Jahre bis einschließlich 2021 mit der Betreuung von Gründungsaktivitäten im Raumfahrtbereich beauftragt hat. Neben dem ESA BIC in Darmstadt, das cesah seit 2007 erfolgreich betreibt, kommen zwei weitere Standorte in Friedrichshafen und Reutlingen hinzu. Das neu gegründete ESA BIC Hessen & Baden-Württemberg wird bis 2021 insgesamt 40 Unternehmensgründungen in Hessen und weitere 30 in Baden-Württemberg betreuen. cesah arbeitet hierbei eng zusammen mit den Partnern vor Ort, der IHK Reutlingen und Airbus Defence and Space GmbH. „Wir bauen hierbei auf der Erfolgsgeschichte des ESA BIC Darmstadt auf, das in über 10 Jahren bereits mehr als 90 Unternehmen betreut hat, die wiederum über 500 Arbeitsplätze in der Region geschaffen haben“, sagt Dr. Zimmermann. Die finanzielle Unterstützung der Gründungsunternehmen erfolgt seitens ESA und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) einerseits und aus den Ländern Hessen und Baden-Württemberg andererseits. Die Unternehmen erhalten darüber hinaus technische Beratungsleistung durch ESOC in Darmstadt sowie Airbus DS und Bosch Automotive Electronics (AE) an den Standorten in Baden-Württemberg. Durch nationale und internationale Ideenwettbewerbe bestanden bereits intensive kollegiale Kontakte zwischen den Akteuren in Hessen und Baden-Württemberg. Laut Dr. Zimmermann sei ein gemeinsames BIC daher folgerichtig. Er hebt jedoch hervor, dass ein solch bundesländerübergreifender Verbund bisher einmalig und keineswegs selbstverständlich sei.
ESA-Direktor für Missionsbetrieb und ESOC-Zentrumsleiter Dr. Rolf Densing eröffnet die Ausstellung
Die begleitende Ausstellung wurde durch Herrn Dr. Rolf Densing (ESA-Direktor für Missionsbetrieb und ESOC-Zentrumsleiter) eröffnet und bot eine Plattform zum fachlichen Austausch und zu Netzwerkgesprächen:. "Ich bin stolz darauf, dass ESOC auch in diesem Jahr - zusammen mit dem Centrum für Satellitennavigation Hessen - wieder die Konferenz "Global Navigation meets Geoinformation" ausrichtet. Das unterstreicht unseren Anspruch, Innovationstreiber und "Enabler" für die Industrie zu sein." Aussteller in diesem Jahr waren betreute Unternehmen des ESA BIC Darmstadt, wie Socratec, ThingsOnAir, SkipQ und CreAppTec. Weitere Aussteller waren Telespazio VEGA Deutschland, ITS Hessen, das TUDSaT-Team, FabSpace 2.0., Verhaert, FunderNation und teambits.
Preisverleihung der hessischen Preisträger des ESNC Wettbewerbs 2017 durch Dr. Carsten Ott
Die Gewinner der hessischen Regionalausscheidung aus dem Vorjahr präsentierten ihre Ideen und gaben ihre Erfahrungen an zukünftige Teilnehmer weiter. Der Erstplatzierte, Arnaud Ginestet, präsentierte „PPP WizLite - Pecise Positioning using your Smartphone“. Der Zweitplatzierte Mario Castro de Lera vom OptiMaT Team stellte das Projekt „Optimization of Maritim Transport“ vor. Jens Heinrich von NAiSE erhielt mit seinem Team den dritten Platz und sprach über „Indoor Navigation with GPS“. Dr. Carsten Ott, Abteilungsleiter Technologie & Innovation bei der Hessen Trade & Invest GmbH, zeichnete die Gewinner aus und überreichte dem Erstplatzierten einen Scheck im Wert von 7.500 € (davon sind 3.000 Euro durch „Digitales Hessen“ gesponsert, 4.500 Euro sind eine Kofinanzierung durch die EU im Horizon 2020-Programm): "Ich freue mich, auch in diesem Jahr wieder innovative Projekte im Zusammenhang mit Geodatenanwendung auszeichnen zu können. Das heutige Leitthema "Big Data aus dem All" verknüpft ganz im Sinne der Strategie „Digitales Hessen“ und unseres Mottos ,innovativ denken, international handeln‘ Satellitentechnologie mit innovativen Lösungen", so Dr. Carsten Ott.